Ria Picco-Rückert (zug.)
(1900 - 1966)
Blick auf das Plärrerhochhaus in Nürnberg um 1953
Ölgemälde auf Leinwand,
Maße 71 x 81 cm
Biografie
Picco-Rückert, Ria (Magdalena), Industriemalerin, * 20.12.1900 Nürnberg - † 30.12.1966 Nürnberg.
Tochter des Peter Rückert, Architekt und Lehrer an der Nürnberger Bauschule. Besuch der Kunstgewerbeschule Nürnberg unter Hermann Gradl, Max Körner und Karl Selzer. 1924 Studium an den Akademien Stuttgart bei Prof. Speyer und in Wien bei Pr. Habich; hier besuchte sie auch ein Jahr lang die Bildhauerklasse. Zuletzt lernte sie an der Kunsthochschule Weimar unter Alexander Olbricht. Dort legte die 1926 ihr Examen für das künstlerische Lehramt an höheren Schulen ab und unternahm anschließend Studienreisen nach Italien, Ungarn, Kiel und das Ruhrgebiet.
Seit 1927 arbeitete sie freischaffend in Nürnberg. In den ersten Jahren ihrer Schaffenszeit schuf sie auch Portraits und Wandmalereien; von 1931 datiert ein Ölbild mit dem Kanalhafen von Nürnberg. Später konzentrierten sich die Arbeiten auf die Darstellung der Schwerindustrie. Beim Michael-Verlag Nürnberg erschienen mehrere Kunstpostkarten nach ihren Vorlagen. Die Graphische Kunstanstalt und Druckerei Zerreis und Co. gab 1937 nach ihren Vorlagen eine Bildermappe vom Schloss Katharinenhof in Backnang heraus, nach dem Kommerzienrat und Großindustriellen Paul Reusch gehörte. Reusch war damals ihr wichtigster Förderer, für den sie Aufträge in den Werken der Gutehoffnungshütte ausführte. In der Folge verlegte sie sich intensiv auf die Industriemalerei und arbeitete vor allem im Ruhrgebiet und Oberschlesien. Sie malte auch Bilder mit Straßenbau- und Autobahnarbeiten, darunter 1963 vier Darstellungen vom „Bau der Gustloff-Brücke“ in Nürnberg an der sog. Hallertorpartie. Von 1940 datiert eine Ölskizze aus den Siemens-Schuckert-Werken in Nürnberg.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war sie vor allem im Saarland tätig. Ab 1934 nannte sie sich Picco-Rückert, ab 1959 Kolle-Rückert.
Quelle: Nürnberger Künstlerlexikon (M. Grieb)