Franz Xaver Winterhalter
(zugeschrieben)
(1805 - 1873)
Junges Mädchen mit Hund vor Landschaft
Öl auf Leinwand
Maße: 90 x 69 cm
Unsigniert
Biografie
Franz Xaver Winterhalter (* 20. April 1805 in Menzenschwand im Schwarzwald als Xaver Winterhalder; † 8. Juli 1873 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Maler. Im 19. Jahrhundert zählte er zu den gefragtesten und berühmtesten Porträtmalern. Bereits zu Lebzeiten nannten ihn seine Zeitgenossen, teils anerkennend, teils von Neid getrieben, den „Fürstenmaler“. Seine Auftraggeber waren fast durchweg Protagonisten des europäischen Adels von Lissabon bis Moskau, vom Freiherrn bis zum Kaiser. Winterhalters Porträts wurden für ihre subtile Intimität geschätzt, wobei seine Begabung, von den Porträtierten ein Wunschbild zu erschaffen, sicher zu seiner großen Beliebtheit beitrug. Er kombinierte die Ähnlichkeit der Dargestellten mit Schmeichelei und stellte höfische Prachtentfaltung mit der aktuellen Mode seiner Zeit dar. Ihm gelang es, das gesellschaftliche und politische Klima jeden Hofes einzufangen und seinen Stil den jeweiligen Kunden anzupassen. Seine offiziellen Hofporträts dienten der Selbstdarstellung der Monarchien und wurden gezielt zur Öffentlichkeitsarbeit eingesetzt. Um die wachsende Nachfrage an Porträts zu befriedigen, von denen viele in verschiedenen Versionen entstanden, unterhielt Winterhalter ein großes Atelier mit zahlreichen Assistenten. Überdies fanden seine Arbeiten mittels lithografischer Vervielfältigung ein großes Publikum. Die Porträts Winterhalters waren so beliebt, dass er oft damit beauftragt wurde, mehrere Kopien von einem Einzelstück anzufertigen. Vor allem eine größere Anzahl der Staatsporträts war sehr gefragt, nicht zuletzt auch, um in Ministerien und Amtsstuben eindrucksvolle Präsenz zu zeigen. So entstanden alleine vom Staatsporträt Napoleons III. sechs bekannte Fassungen. Diese Repliken wurden teils von Franz Xaver Winterhalter selbst hergestellt, oftmals war es aber auch sein Bruder Hermann, der solche Kopien anfertigte. Der Pinselstrich der beiden Brüder ist fast identisch, sodass es heute problematisch ist, mit Sicherheit zu bestimmen, von wem der beiden Künstler die jeweilige Replik stammt. Bei näherer Betrachtung der Porträts und den Kopien dazu fällt bisweilen auch auf, dass die Gesichtszüge und die Physiognomie der dargestellten Personen um einiges subtiler und feiner gemalt sind als der Rest des Körpers sowie des Hintergrundes. Dieses Phänomen ist in der europäischen Kunstgeschichte bekannt: Oftmals war es der Meister selbst, der Kopf und Gesicht malte, während er den Rest seiner Werkstätte, also den Gesellen und Gehilfen, überließ. Einer seiner Schüler und Gehilfen war Albert Graefle (1809–1898).
Quelle: Wikipedia